Mittwoch, 9. Januar 2008

Abgedreht ins neue Jahr

Es begab sich, dass Bekannte der Freundin der Mutter eines Freundes von mir sich bei einem bekannten Automobilhersteller in Wolfsburg den Traum eines fabrikneuen, elektrostarken Wagens erfüllen wollten. Nachdem das Gefährt bestellt war, kam man auf die Idee das Auto doch persönlich Abholen gehen könne. Also schwang sich die ganze Familie in die bald Geschichte werdende alte Klapperkiste und eine Fahrt der Freuden sollte beginnen. Angekommen in Wolfsburg, der Stadt übrigens mit einem der unnötigsten Fußballvereine der Welt, vielleicht sogar des Universums, war die Freude über das in der Sonne glänzende Wunder der Technik, das die Familie ab jetzt ihr Eigen nennen durfte, so gross, dass man beschloss, etwas ganz Abgedrehtes zu unternehmen. Abgedreht genug erschien den vom Glück Überwältigten sodann, sich ins noch 300 Kilometer entfernte Hamburg zu begeben und dort ein gar wunderbares Wochenende zu verleben. Dort angekommen kam man auch gleich auf die geniale Idee, mit dem neuen Automobil doch durch den Safaripark zu fahren und den mitgereisten Kindern einen Blick auf die dort eingesperrten fremden Tiere zu bieten. Gesagt, getan und hier ist nun die Stelle der Geschichte an dem der Übermut der Autokäufer von der Natur furchtbar bestraft werden sollte. Zunächst schien alles so zu werden wie erwartet, staunend durchfuhr man den Park und erreichte dann einen Teil des Weges, an dem sich Elefanten tummelten. Die Kinder hatten aus unerfindlichen Gründen Erdnüsse dabei und überredeten die ebenso übermütigen Eltern dazu, diese doch an die majestätischen Tiere verfüttern zu dürfen. Die neuen elektrischen Fensterheber nutzend, wurden dann auch die Speisen an die Elefanten verteilt, einer wurde sogar so zutraulich dass er seinen Rüssel in das Heck des Wagens streckte. Und hier musste die Familie entdecken, dass die Warnschilder mit der Aufschrift "AUF KEINEN FALL DIE TIERE FÜTTERN!!!" nicht nur der Langeweile eines bekifften Hippie-Zoowärters entsprungen waren. Eines der Kinder erschrak sich nämlich so sehr, dass es panisch das Fenster wieder hochfuhr, wodurch nun der Elefant seinerseits Panik bekam, dessen Rüssel noch im Inneren des Wagens war. Versuchend sich zu befreien, trat er wir irrsinnig gegen die Seite des Fahrzeugs und zertrümmerte so mit unglaublicher Wucht Türen, Kotflügel und sämtliche andere Teile des Autos. Völlig geschockt und von hämischen Bemerkungen der bekifften Hippie-Zoowärter begleitet, verliessen sie den Park. Das Glück, das die gesamte Familie noch wenige Minuten zuvor verspürt hatte, hatte sich binnen Sekunden in einen atemlosen Schockzustand verwandelt. Der Vater, der dem neuen Wagen direkt verfallen war, beschloss, seine hilflose Wut an diesem Abend in Alkohol zu ertränken. Gott sei Dank befand man sich noch in Hamburg und so soff er die ganze Nacht in einschlägigen Etablissements der Reeperbahn, während der Rest der Familie trauernd im Hotel zurück blieb. Am nächsten Morgen machte man sich auf nach Hause, so weit wie möglich weg vom Ort der Katastrophe. Doch wie man das so kennt im Leben und wie schon Weltmeister Andy Brehme treffend bemerkte: "Hasse Scheisse am Schuh, hasse Scheisse am Schuh." So sollte es sich ergeben, dass die Familie auf dem Weg nach Hause in eine routinemäßige Polizeikontrolle geriet. Natürlich hatte der Vater alle Papiere dabei, aber als der Streifepolizist nach dem Schaden an der Tür fragte und der Vater mit einem zerknirschten: "Da haben mir gestern Elefanten dran getreten." antwortete, zögerte der Herr in Grün keine Sekunde und zückte den Alkoholtester. Und wie jeder Führerscheinbesitzer weis, baut Alkohol sich nur mit einer Geschwindigkeit von 0,1 Promille in der Stunde ab und da der liebe Herr Vater bis früh in die morgen Stunden gesoffen hatte, reichte der Blutalkoholwert locker für den Entzug der Fahrerlaubnis für ein halbes Jahr. Gibts ne Moral? Meiner Meinung nach wird, wer so blöd ist, von Elefanten in die Seite getreten. Und nen Führerschein sollte so jemand sowieso nicht besitzen.
ENDE

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...and England belongs to me.

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