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Er steigt langsam die kurze Metallleiter hinab und hält sich an den beiden glänzenden Griffen. Schritt für Schritt lässt er sich hinab, noch lässt ihn die Kälte des Wassers erschauern. Trotz der Gänsehaut gleitet er schließlich ganz in die flüssige Masse. Wasser hat ihn schon immer fasziniert, mit all den Eigenschaften die es besitzt. Wie immer beginnt er los zu schwimmen, Armzug nach Armzug, Beinschlag nach Beinschlag. Die anderen Menschen, die um ihn herum mehr oder weniger das Gleiche tun, sind für ihn kaum wahrnehmbar. Zu weit entfernt befindet er sich gerade. Sein Körper lässt kleine Wellen entstehen, in denen sich das von ihm verdrängte Wasser einen neuen Platz sucht. Plötzlich verlangsamen sich seine Bewegungen, die Arme ziehen langsamer, die Beine schlagen langsamer, die Wellen werden kleiner. Fast schon ist er zum Stillstand gekommen, sein Körper gleitet aus. Er denkt kurz an eine Wiederaufnahme seiner Bewegungen, doch schon sinkt sein Kopf unter die Wasseroberfläche. Immer tiefer zieht es ihn, immer noch nicht zu einer Regung fähig. Langsam wird der Sauerstoff verbraucht in seinem Kreislauf, doch das Verlangen nach Luft wird unterdrückt von dem plötzlichen Gefühl der Leichtigkeit, die ihn Umgibt. Er schwebt im Wasser, das Gewicht seines Körpers ist für ihn nicht mehr spürbar und langsam weicht jegliches Gefühl einem Zustand, den zu benennen er nicht im Stande ist, auch später nicht, doch er beginnt sich völlig darin zu verlieren. Er bemerkt nicht, dass ihm langsam schwarz wird vor Augen, denn er hält diese geschlossen und die Taubheit in seinen Gliedern wird überlagert von dem wohligen Kribbeln der Freiheit. Dann fühlt er nichts mehr.
Die Ärzte müssen sich sehr anstrengen, um das Wasser aus seinen Lungen zu entfernen. Als er aufwacht, fragt er wieso er wieder schwer sein muss. Niemand versteht, was er damit sagen will.
Die Ärzte müssen sich sehr anstrengen, um das Wasser aus seinen Lungen zu entfernen. Als er aufwacht, fragt er wieso er wieder schwer sein muss. Niemand versteht, was er damit sagen will.
Der Anti-Blog-Blog - 4. Mär, 18:31