Endlich angekommen im Land der Lords, Lodges und Linksfahrer. Eigentlich schon seit gestern, fand aber noch keine Zeit mich mal hinzusetzen und zu rekapitulieren. Deswegen gibt es jetzt eine Zusammenfassung von Day one in England.
6:30 Aufstehen. Der scheiss Flieger geht so verdammt früh. Scheisse.
9:15 Ankunft am Flughafen Hahn. Eigentlich alles in Ordnung, bis die Schwuppe am Schalter mir einen dreisten Betrag für mein Übergepäck abzockt. Notizen für mich selbst: RyanAir lässt dich zwar mehrere Gepäckstücke buchen, aber die 15 Kilogrenze bleibt bestehen. Kacklade...
10:25 Ich besteige den Flieger, immer noch wütend auf den verdammten Geldsack am Schalter. Ich überlege zurückzugehen und ihm meine Sicht der Dinge ausführlich zu schildern, aber der freundliche Herr vom Bordpersonal weist mich freundlich, aber bestimmt darauf hin, dass das nicht mehr möglich ist und ich doch bitte nicht so laut Fluchen soll. Wird gemacht Chef!
10:40 Ortszeit Nach einem viel zu kurzen Flug, bei dessen Landung ich schon mehr Schlösser und Landsitze ausmachen konnte als in ganz Deutschland, sage ich erst einmal dem Bordpersonal auf Wiedersehen. Den reservierten Blick ignoriere ich und betrete erstmals englischen Boden, der wider Erwarten trocken ist. Schon mal ein guter Anfang, England likes me.
12:00 Mit meinen verdammt teuren Gepäckstücken verlasse ich den Flughafen mit dem Coach Richtung Colchester, Essex. Wenigstens ist noch alles da. Wenn ich wieder zurückkomme, muss ich dem Typen mal die Meinung geigen. Ich denke darüber nach, mir aufzuschreiben, dass ich dem Typen die Meinung geige, aber mein Ärger wird überlagert von der Erkenntnis, dass die Engländer tatsächlich links fahren. Unglaublich doofe Idee von denen. Die spinnen, die Engländer.
12:55 Angekommen in Colchester. Jetzt erstmal ein Zimmer für wenigstens die erste Nacht finden. Stellt sich als garnicht so einfach heraus, anscheinend sind alle Single Rooms ausgebucht. Ich werde mich später am Abend darüber wundern, wo die ganzen Singleroom-Buchenden den wohl sind, denn die Stadt wird dann völlig leer sein, aber momentan steigt eine leise Ahnung in mir auf, die mir sagt, dass die Unterkunft wohl ein wenig teurer sein wird.
15:00 Endlich in meinem Zimmer. Das Rockstarleben kann beginnen, drei Tage in Saus und Braus. Kurz die Fakten: Doppelzimmer mit Flachbildschirm und wLan in rustikalem, aber doch edlem Stil und zu allem Überfluss darf ich über die Küche frei verfügen. Niiiice. Über den Preis schweige ich mich aber aus. Und leg mich erst mal ins Bett.
19:15 Ausgeschlafen, Lautern spielt. Alles kein Problem, dank Internetstream. Mach ich mich eigentlich strafbar, indem ich das hier zugebe? Gottseidank weis das niemand so genau. Hehe, rechtliche Grauzone, du Fels in der Brandung.
21:00 Auf in die Stadt, was Essen und dann in den Pub. Einmal Lamb Tikki , drei Pints und den ersten Pubfight später liege ich im Bett und denke: "Verdammt, hier sieht wirklich alles aus wie in nem verdammten Edgar Wallace-Film. Nur eben in Farbe." Und der erste Tag neigt sich dem Ende zu.