Montag, 23. Juli 2007

Strg-Z

Ich sitze vor meinem Laptop und schreibe etwas in Word. Ich füge dies und das ein, schreibe meinen Text, hier mal Schriftgrösse hoch, auf Kursiv, Unterstrichen, noch ein Diagramm oder zwei wenns sein muss. Ich tippe und tippe und auf einmal passiert es: ich drücke aus versehen irgendeine kryptische Tastenfolge und meine elfer Schriftgrösse ist im unteren Abschnitt plötzlich auf 329 hoch und vom restlichen Text ist die Hälfte verschwunden und die Hälfte die noch vorhanden ist, ist völlig durcheinander geraten. Doch Gottseidank gibt es ja noch: Strg-Z. Rückgängig machen.
Also vergesse ich den kurzen Anflug von Panik und wende diese herrliche Tastenfolge an und siehe da: in Sekundenbruchteilen ist mein Text wieder hergestellt. Welch ein Glück, dass es dich gibt, oh Strg-Z. Wieso nur kann ich dich im nicht mehr anwenden, wenn ich den Laptop ausgeschaltet habe? Wieso nur ist das wahre Leben so Benutzerunfreundlich? Ich stelle mir vor, wie es so wäre mit Strg-Z den Tag zu verbringen. Schon morgens könntest du mir den Tag retten, wenn ich mal wieder um 11 Uhr aufwache und feststellen muss, dass ich den Wecker mal wieder versäumt habe anzustellen und 2 Stunden zu lange geschlafen habe. Strg-Z ein paar mal drücken und ZACK, steht die Weckzeit auf 9. Oder wenn ich mal wieder ein oder zwei Bier zu viel getrunken habe. Strg-Z und ZACK, kann ich meinen Konsum von total gestört in Gehirnschadenfrei umwandeln. Was ich wahrscheinlich nicht tun würde, aber die Möglichkeit dazu hätte ich immerhin. Und wenn mir Strg-Z in solch Lappalien schon so weiterhelfen kann, welch ungeahnte Möglichkeiten stünden mir erst in den wirklich bedeutungsvollen Dingen des Lebens offen?
"Du hattest die einmalige Chance, die Frau Deines Lebens kennenzulernen, hab sie aber aus dämlichsten Gründen vergeigt? Kein problem mit Strg-Z. Einmal benutzt und du wirst nie mehr ohne Leben wollen."
Doch leider muss ich das. Und deswegen werde ich heut abend brav meinen Wecker stellen, versuchen, meinen Alkoholkonsum so Gehirnschadenfrei wie möglich zu halten und der Frau meines Lebens keine Chance geben. mir zu entkommen. Weil das Leben leider benutzerunfreundlich ist.
Katz (Gast) - 25. Jul, 12:13

Das ist eine schöne, wenn auch traurige Schlussfolgerung.

Erinnere dich jedoch an Click. Diese (heute noch) unmögliche Zeitmanipulation hat dem Haupthelden sein Leben geraubt.

Und dieses ist eben so - von den Fehlern lernen, Freude nur neben Anstrengung und Trauer erleben. Ist doch schön, oder?

The fall of Trier (Gast) - 25. Jul, 19:54

ja das stimmt schon, aber bei click hatte ja adam sandler genau das umgekehrte problem, der konnt ja nur vorspulen. und standbild, was dem armen mr. hasselhoff bösartige kopfschmerzen gebracht hat. ;)
aber eigentlich hast du schon recht.
Fingerbang (Gast) - 26. Jul, 15:21

"ein oder zwei Bier zu viel getrunken" :D:D klar.

The fall of Trier (Gast) - 26. Jul, 19:46

die leute sagen ich trinke zu viel. doch ich scheiss drauf so lange ich mich gut fühl.

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