Dienstag, 7. August 2007

Geschichten aus der 83, Teil I

Dschäsn ist 15 Jahre alt, hört gerne Bushido und hat im Bus der Linie 3/83 die hinteren Plätze auf Lebenszeit angemietet. Woher ich das zu wissen glaube? Also erstens war das Carlo Cockxxx - Geseiher aus den überdimensionalen Boxen seines Handys nicht zu überhören und zweitens ist er ein Trierer Jung' und trägt typische Treviris Jung-Asi Gewandung sprich hässliche Schuhe , Socken, in denen die hässliche Hose steckt, hässliches XXXXXXXXXXXXXXL T- Shirt und hässliche gesteifte Base-Cap. Und natürlich mag Dschäsn auch Tupac, was er mit einer hässlichen Goldkette mit Tupac-Anhänger seinen Mitmenschen auf subtile Art mitteilt. Aber in Trier gibt es doch Myriaden dieser Gattung, mögt ihr jetzt denken, wieso verschwendet der erlauchte Herr Blogführer gerade aufgrund dieses Exemplars Webspace? Die Antwort will ich nicht schuldig bleiben. Denn es gibt etwas, was unseren Dschäsn von allen anderen seiner Freunde grundlegend unterscheidet. Und zwar auf eine Art und Weise, die erschreckend ist. Dschäsn kann..............
LESEN!!! Die meisten werden wohl spätestens an dieser Stelle die Internetseite wechseln, weil sie denken, ich binde ihnen einen ziemlich grossen Bären auf. Doch ich schwöre auf das Leben meiner Hauskatze: Es ist wahr. Ich würde es selbst nicht glauben, hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen. Diese Entdeckung stellt alle bisher bekannten Forschungsergebnisse der Trevirologie in Frage. Mindestens einer von ihnen kann lesen. Das bedeutet, er muss nicht die Bushaltestellen abzählen, um zu wissen wo er aussteigen muss. Und noch viel mehr Thesen müssen grundlegend neu erforscht werden, will sich die Wissenschaft doch neuen Erkenntnissen nicht verschliessen. Ein lesendes Exemplar in freier Wildbahn anzutreffen, davon wagte die Forscherwelt bisher kaum zu träumen. Und Dschäsn kann nicht nur lesen, nein, er nutzt diese Fähigkeit auch schamlos aus und erquickt sich an Meilensteinen der Weltliteratur. Das zu betreffendem Zeitpunkt auserkorene Buch ist wohl vielen bekannt: "Illuminati" von Dan Brown. Ich vermute, ich habe ziemlich erstaunt geglotzt, vielleicht sogar schockiert. Da ich mich jedoch alleine im Bus befand und mich aus perspektivischen Gründen, die ich an dieser Stelle nicht weiter erläutern möchte, ohne Hilfe eines sogenannten Spiegels nicht selber sehen kann, werde ich das wohl nie herausfinden. Was aber auch gerade nicht von Bedeutung ist, ich schweife ab.
Dschäsn steigt also in den Bus, zeigt souverän seine wahrscheinlich vom Laster oder aus dem Geldbeutel eines anderen Menschen gefallene Fahrkarte und geht zielstrebig auf die hintere Sitzreihe zu. Ich selber befinde mich sitzenderweise auf einem der beiden Sitze direkt neben der hinteren Tür und weise der Szene zunächst keine besondere Bedeutung zu, wenn mir auch das aus den Handyboxen schallende "Sonny Black ist der Boss" etwas auf den Sack geht, um den Hund mal beim Namen zu nennen, was meiner Meinung nach viel zu selten getan wird. Dschäsn nimmt Platz vor der Heckscheibe und auf einmal nimmt er betreffendes Buch aus , als wäre es das normalste der Welt. Und liest. Einfach so liest er. Er muss wohl ein ziemlich harter Hund sein, wenn er trotz dieser Behinderung in seiner "Gang" anerkannt wird, und die Trierer Jugend ist eine einzige, riesige "Gang". Jedenfalls lässt er sich auch vom Erscheinen von zwei nicht minder Trevirisch gewandeten Homies nicht stören, die ebenfalls die Welt an ihrem grandiosen Musikgeschmack teilhaben lassen. Ich merke, wie mein Gehirn arge Probleme bekommt, den Bildern, die gerade vor meinen Augen ablaufen irgendeine logische Bedeutung zu zu weisen und ob der Unmöglichkeit dieses Vorgangs kurz vor einem epileptischen Anfall steht. Das Bild verschwimmt vor meinen Augen und ein schrilles Geräusch dringt an meine Ohren. Das digitale Piepsen der Apokalypse hatte ich mir immer anders vorgestellt, denke ich noch. Dann schlage ich die Augen auf und blicke auf die weißgestrichene Decke meines Zimmers. Scheisse, das war schon mindestens der sechste, völlig wahnsinnige Alptraum in einer Woche. Ich sollte weniger Prozac nehmen, notiere ich in mein Langzeitgedächtnis, zertrümmere den Wecker und knall in der Küche erst ma nen Kurzen.
ASO3000 (Gast) - 26. Sep, 13:54

MINDFUCK

nur die wirklichkeit kann wahnsinniger sein als der wahnsinn

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